Kloster "Heilig Kreuz"

Fotos des Klostergartens

Im Jahr 1892 erwarb das Dominikanerinnenkloster Donauwörth die seit der Säkularisation 1803 profanierten Hauptgebäude des Klosters Polling zur Neugründung eines Filialklosters. Außerdem wurde eine damals in der Region dringend erforderliche Mädchenrealschule errichtet, die sehr erfolgreich bis 1972 geführt wurde.

Im Laufe der Zeit ändern sich die Umstände, die Bedürfnisse, die Möglichkeiten. Ein Kinderkurheim löste die Schule ab, es entstand ein Bildungshaus für das Bistum Augsburg und schließlich beherbergt das Kloster heute ein Hospiz, in dem schwerkranke Menschen die letzten Tage in Würde und christlicher Hoffnung erleben können.
Daneben widmeten sich die Schwestern traditionell der Landwirtschaft und – bis zum heutigen Tag – dem Gartenbau.
In den prachtvollen Sälen mit qualitätvollem Stuck finden Konzerte, Vorträge und Festveranstaltungen statt.

Christsein ist nicht nur eine Sache des Einzelnen. Die klösterliche Lebensform bietet Tag für Tag einen klaren Rahmen durch festgelegte Gebetszeiten, denen nichts vorgezogen wird. Diese über den Tag verteilten Bezugspunkte bieten auch in der Hektik des modernen Alltags die Chance, für ein ganz auf Gott bezogenes Leben geöffnet zu sein.
So lässt das Kloster auch die Menschen „draußen“ spüren, dass hier ein konkreter Ort existiert, an dem die Werte gelebt werden, die Mose in den Zehn Geboten am Sinai empfangen hat. Verlässlichkeit und Beschränkung auf das Wesentliche sind wichtig in einer Zeit, die sich immer schneller selbst überholt und immer oberflächlicher zu werden droht. Die Ordensväter haben in ihren Regeln die Gottsuche und das respektvolle Miteinander in den Vordergrund gestellt. Seit mehr als 110 Jahren wahren die Dominikanerinnen nun schon die Kontinuität der über 1250-jährigen klösterlichen Tradition in Polling.