Pollinger Stiftskirche "St. Salvator"

Kirchenportal mit der Inschrift Liberalitas Bavarica (Foto: Gemeinde Polling)

Am 1733 errichteten Portalbau der Stiftskirche steht das berühmte „Liberalitas Bavarica“: die bayern-typische Freigiebigkeit aus edler Gesinnung machte den Kirchenbau möglich.

Darüber befindet sich das flammende Herz der Liebe als Symbol des Hl. Augustinus und darüber das Kreuz des Erlösers.

Die Stiftskirche von außen. (Foto: Gemeinde Polling)

Von 1416 – 20 entsteht die dreischiffige gotische Hallenkirche, nachdem der bisherige Bau 1414 einem Brand zum Opfer gefallen war. Zentrum der Verehrung ist das nach einer Jagdlegende von Tassilo III. gefundene „Heilige Kreuz“. Es wird um 1444 von den Tafeln des Pollinger Meisters umrahmt (heute: Alte Pinakothek).

Die am Triumphbogen gegenüber der Kanzel(1705) sitzende Mutter Gottes aus dem Jahr 1526 gilt als ein Hauptwerk des Landshuters Hans Leinberger. Der Turm wird 1605 von Hans Krumpper geplant und 5 Jahre lang auf gebaut, erhält aber erst 1822 das endültige Zeltdach an Stelle der ursprünglich vorgesehenen „Zwiebel“.

Unter Propst Kilian Westenrieder wird die Kirche in den Jahren 1621 – 1628 grundlegend umgestaltet: der Chorraum um drei Joche verlängert, nördlich und südlich durch Anbauten (Sakristei und Reliquienkapelle) erweitert. Auch die Seitenschiffe des Langhauses werden durch Kapellen mit darüber liegenden umlaufenden Emporen vergrößert. Die Raumschale erhält flächendeckende Stuckaturen von Jörg Schmuzer aus Wessobrunn. Weitere bedeutende Künstler sind u. a. die Maler Balthasar Augustin Albrecht und Georg Desmarees, sowie die Bildhauer Bartholomäus Steinle, Hans Degler, Johann Baptist Sträub und Franz Xaver Schmädl.

Altar der Stiftskirche (Foto: Gemeinde Polling)

Noch einmal gibt es ab 1762 unter der Regierung des großen Propstes Franziskus Töpsl eine umfassende Renovierung mit Erneuerungen im Sinne des Rokoko. Er lässt bei dieser Gelegenheit auch das Tassilo-Kreuz, treu seinem Wahlspruch „Inventa levetur“ (das Gefundene soll erhöht werden), über den Altar quasi in den Fokus der Kirche versetzen, wo es bis heute seinen Platz hat. Die vielleicht stimmigste Rokoko-Fassung erhält die Reliquien- oder Achbergkapelle mit Stuckarbeiten von Tassilo Zopf und einem raumfüllenden Bilderzyklus von Johann Baader, dem „Lechmühlen-Hansl“.

Seit 2004 erklingt die neue 3-manualige Orgel von Johann Pirchner (Steinach/Brenner), deren Disposition an süddeutsch-barocken Klangvorstellungen orientiert ist und die perfekt in das Gehäuse von 1765 integriert wurde. So konnte einer der schönsten historischen Orgelprospekte des Pfaffenwinkels erhalten bleiben. Zur Ergänzung der Kirchenmusik finden regelmäßig Konzerte mit namhaften Organisten des In- und Auslands statt.

 

 

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