
SOLIDARITÄT UKRAINE

„I once had a home”
So überschrieb der US-amerikanische Fotograf Ron Haviv seine jüngste Reportage aus der Ukraine. Es sind verstörende Bilder von Abschied und Flucht, von Zerstörung und Leid, von Kellern und Metrostationen, in denen Kinder geboren werden, spielen und lernen.
Ron Haviv (geb. 1965) zählt zu den renommiertesten Fotografen und Dokumentarfilmern der Gegenwart. Seine Arbeiten aus den Kriegs- und Konfliktzonen der Welt bewegen seit Jahrzehnten, werden im Pariser Louvre und in vielen weiteren großen Museen gezeigt. Er arbeitete u.a. für UNICEF, „Ärzte ohne Grenzen“ und das Internationale Rote Kreuz.
Eine Lehrerin liest Kindern in einem Souterrain in Kyiv Geschichten aus einem Buch vor. Was spiegelt sich in den Gesichtern dieser Kinder? Die UNICEF kürte dieses Bild zum Foto des Jahres 2022, Platz 2. Ron Haviv überlässt der SOLIDARITÄT UKRAINE das Recht zur kostenlosen Nutzung des Bildes. Thanks! (Credit: Ron Haviv / VII)

Der Krieg in der Ukraine ist die größte Verletzung der Menschenrechte in Europa seit 1945.
Aber Europa sieht nicht weg. Wir sind solidarisch mit den Menschen in der Ukraine. Die ehrenamtliche Hilfsaktion SOLIDARITÄT UKRAINE des Landkreises Weilheim-Schongau in Bayern will zusammen mit seinen Partnern und vielen Unterstützern langfristig helfen, um dringend nötige Lebensmittel, Drogerie-artikel, medizinische Hilfsgüter und Energieträger direkt zu den Menschen in der Ukraine zu bringen.
„Wenn der Krieg ein Jahr dauert, helfen wir ein Jahr. Wenn er vier Jahre dauert, dann helfen wir eben vier Jahre.“
(Markus Bader, 1. Bürgermeister von Rottenbuch)
Wir sind eine Initiative des Landkreises Weilheim-Schongau in Oberbayern. Schon wenige Tage nach dem Angriff Putins auf die Ukraine gründete sich auf Initiative des Pollinger Bürgermeisters und mit Unterstützung unserer Landrätin auf Landkreisebene die SOLIDARITÄT UKRAINE. Unter der Koordination und Führung der Bürgermeister von Bernried, Pähl, Polling und Rottenbuch arbeiten Ehrenamtliche aus dem Landkreis zusammen, um Hilfsgüter in die Ukraine zu bringen: in Krankenhäuser, Kinderheime, Waisenhäuser, Flüchtlingsunterkünfte, Schulen, zu sozial schwachen Familien. Unsere Organisation baut auf bestehenden ehrenamtlichen Hilfsinitiativen und Netzwerken auf, deshalb sind wir schnell, flexibel, effektiv und haben keinen bürokratischen Aufwand. Bürger, Unternehmen, Vereine, Krankenhäuser und Gemeinden arbeiten eng zusammen.
Die Not in der Ukraine ist kaum auch nur annähernd zu schildern. Traumatisierte Kinder, die ihre Eltern verloren haben oder von ihnen getrennt wurden, können in Heimen und Flüchtlingsunterkünften nur notdürftig versorgt, gepflegt und ernährt werden. Mütter mit ihren Kindern, Frauen, alte und kranke Menschen stehen nach der Zerstörung ihrer Wohnhäuser, der Bombardierung ihres Heimatorts und einer oft tagelangen Flucht nur mit dem Nötigsten vor dem Nichts. Krankenhäuser brauchen dringend medizinische Geräte, Verbandsmaterial, Medikamente. Die Lebensmittelversorgung ist vielfach bedrohlich unter die Basisversorgung geschrumpft. Der kalte Winter ist angesichts der Stromausfälle eine Gefahr für das Leben.
Folgende Artikel sind derzeit besonders wichtig: Sachspenden
Und wir brauchen dringend Geldspenden, um in Deutschland Grundnahrungsmittel und Energieträger wie Stromgeneratoren kaufen zu können, die wir mit eigenen Transportern laufend in die Ukraine fahren.
HELFEN SIE DER UKRAINE! Unterstützen Sie die Initiative SOLIDARITÄT UKRAINE und ihre Partner!





Aktuelle Zahlen
über 190 Transporte auf den Weg gebracht
ca. 300 Tonnen in die Ukraine geliefert
Bisherige Zielstationen in der Ukraine: Winnyzja, Tultschyn, Kyiv, Ushhorod, Mukatschewo, Kobyatyn, Lwiw, Charkiw, Sumy, Kowel, Bachmut, Dnipro, Tscherkassy

Die Kinderärztin Dr. Myroslava aus Kyiv und ihr Ehemann Felix Schimke-Klubuk, geboren in Pöcking, gründeten wenige Tage nach dem Überfall Russlands und ihrer Flucht aus der Ukraine nach Weilheim eine persönliche Hilfsinitiative: Wir helfen den Menschen.
„Wir konzentrieren uns vor allem auf dringend notwendige medizinische Hilfe, schicken und transportieren aber auch Lebensmittel, Hygieneartikel und Waren für den Zivilschutz direkt in die Ukraine, vor allem nach Lviv, Kyiv und Umgebung.“
Spezialisiert sind die beiden aber auf medizinische Ausrüstung, OP-Material, Medikamente wie Antibiotika, blutstillende Tranexamsäure und Desinfektionsmittel, die sie in großen Mengen beschaffen. Ausgezeichnete Kontakte zur Pharmazie in Deutschland und zu logistischen Einrichtungen in der Ukraine halfen, bisher ca. 2.000 Leben von verletzten Soldaten und Zivilopfern zu retten.

Die Ukrainehilfe Oberland wurde von Karl-Peter Geburzi (Kfz-Sachverständigenbüro Hein, Farchant) und Alina Lindemann gegründet.
„Wir haben uns auf schnelle und direkte Transporte spezialisiert. Mit Sprintern, die uns Firmen aus dem Landkreis zur Verfügung stellen, fahren wir direkt in die Ukraine hinein und liefern Hilfsgüter in Flüchtlingslager, Krankenhäuser, Kinderheime und Zentrallager.“
„Jeder macht das, was er am besten kann.“ Nur so sind wir schnell, effektiv, belastbar. Ein paar Beispiele? Die Firma AWE in Weilheim stellt uns LKWs und Lagerhallen zur Verfügung, hilft uns mit ihren Gabelstaplern (und ihrer Erfahrung!), die Transporter sicher zu beladen. Stromgeneratoren und Kettensägen, die in der Ukraine gebraucht werden, um Bombenschäden zu beseitigen, stellt uns die Firma Endress in Weilheim zur Verfügung. Werkzeuge aller Art erhalten wir von der Firma Lutz in Weilheim. Junge ukrainische Fahrer pendeln mit ihren flexiblen Sprintern zwischen Deutschland und der Ukraine hin und her – die Firma Baierlacher rüstet sie mit Reifen aus. Die Freiwillige Feuerwehr Peißenberg unterstützt uns bei der lokalen Logistik. Lebensmittel und Drogerieartikel erhalten wir großzügig unter anderem von Hamberger, Kaufland, Kasprowicz, Boneberger und DM Weilheim. Für hohe Geldspenden danken wir ganz besonders der VR Bank Herrsching, Sternenhimmel Allgäu e.V. und dem Musikhaus Wiedemann.




Unsere neuesten Spender
Hilfe für Kranke und Verletzte in der Ukraine: Herzlichen Dank, Sanitätshaus BOBAZ in Peißenberg für die Unterstützung!
Und herzlichen Dank der Schülermitverwaltung (SMV) des Gymnasiums Weilheim, die über Monate Flaschenpfand für uns gesammelt haben! Echt kreativ!



Allen unseren Unterstützern: HERZLICHEN DANK!
BARVINOK – ein Kinder- und Jugend-Tanzensemble. Am 21. April in Polling!
Wir erinnern uns: Am 22. April 2022 fuhr ein Reisebus, beladen mit Lebensmitteln und medizinischem Gerät von Polling nach Winnyzja, um die 338.000-Einwohner-Stadt in der Westukraine zu unterstützen. Die damalige Bürgermeister-Dienstbesprechung wird genau ein Jahr danach, am 21. April 2023 wiederholt, wenn der 1. Bürgermeister der Stadt Winnyzja, Serhii Morhunov, nach Weilheim kommt, um sich für die Hilfe des Landkreises Weilheim-Schongau, koordiniert von der SOLIDARITÄT UKRAINE, zu bedanken.
Mit dabei ist ein international bekanntes und prämiertes 50-köpfiges Tanzensemble aus 10- bis 15-jährigen Kindern und Jugendlichen, alle aus Winnyzja, die am 21. April nachmittags durch die Weilheimer Innenstadt tanzen und abends um 18.00 Uhr in der Tiefenbachhalle in Polling ein Benefiz-Konzert geben. Der Eintritt ist frei.
DANKE ALLEN, die uns bei der Veranstaltung unterstützen: der Bäckerei und Konditorei Kasprowicz und der Metzgerei Boneberger, die die Kinder des Ensembles verköstigen, der Don Bosco Jugendherberge in Benediktbeuren, dem Musikverein Polling für die Aufbauhilfe und Tontechnik, der Freiwilligen Feuerwehr Polling und den vielen ehrenamtlichen Helfern!




Rückblick auf Februar 2023 (Teil I)
Man kann ja nicht immer nur Geschichten erzählen. Manchmal muss man auch nur berichten, was in einem Monat alles passiert ist. Im Februar füllte sich unser Zentrallager in Achalaich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Basis war eine neue Bedarfsliste, die die drei zusammenarbeitenden Hilfsorganisationen über ihre Netzwerke viral verbreiteten. Die Resonanz war riesig: Sachspenden kamen unter anderem von der FF Penzberg (Feuerwehrkleidung im Wert von mehreren Tausend Euro) und der FF Rottenbuch (Atemschutzgeräte), dem Hospiz in Polling (Klinikbedarf), dem THW Bad Tölz (Desinfektionsmittel), mehrere sehr großzügige Geldspenden aus Edelried. Privatpersonen gaben neue und gebrauchte Stromaggregate, gebrauchtes Werkzeug, Schlafsäcke, alte Holzöfen und Feuerlöscher ab, dazu kamen Medikamente, medizinische Artikel, Lebensmittel (herzlichen Dank an Hamberger in München), Kindernahrung und Hygieneartikel (vielen Dank an DM Weilheim). Die Weilheimer Tafel gab uns Stofftiere für die Kinder mit. Die SPD in Landsberg organisierte einen ganzen Aktionstag und brachte die Sachspenden in mehreren Transportern zu uns.
Jede Woche ging mindestens ein Transporter mit Anhänger in die Ukraine, am 18. Februar beluden wir sogar einen 40-Tonner mit Unterstützern von Helfern aus dem ganzen Landkreis. Mittlerweile führen wir die Fahrten mit eigenen Fahrern durch, vor allem Anatoli und Roman, beide Ukrainer, die heute in unserem Landkreis leben, unterstützen uns nach Kräften.




Rückblick auf Februar 2023 (Teil II)
Und wo gingen die Sachspenden im Februar hin? Der Kriegsverlauf bringt es mit sich, dass wir auch unsere Logistik immer wieder neu anpassen müssen. Wir liefern heute meist an Sammellager in Lviv und Kyiv, wo wir Vertrauens-personen haben, die die Waren an die von uns definierten Bestimmungsorte weiterleiten. Von dort erhalten wir dann schriftliche Bestätigungen und Fotos, so dass wir genau überprüfen können, dass die Ziel- und Zweckbestimmung eingehalten wird. Im Februar waren die Zielorte unter anderem Tscherkassy (Kinderkrankenhaus; in der Stadt werden Flüchtlinge aus dem Osten erstversorgt), Tultschyn (wohin allein 100 Schlafsäcke (bis -40°C) und 100 Isomatten gingen) und Dnipro. Offizielle Dankesschreiben haben wir unter anderem vom Leiter des staatlichen Katastrophenschutzes der Oblast Dnipropetrovsk und vom Bürgermeister der Stadt Tultschyn erhalten.
Vielen Dank an alle, die uns in den letzten Wochen so großzügig und tatkräftig unterstützt haben!




Der Augenarztkoffer (Februar 2023)
Auch wenn wir unsere Transporte auf der Basis von Bedarfslisten zusammenstellen, die wir direkt aus der Ukraine erhalten, können wir nicht immer voraussehen, was den größten Beifall findet. Das ergibt manchmal eine besondere Geschichte. Ein pensionierter Augenarzt aus Schongau spendete uns nicht nur ein Stromaggregat, sondern gab uns auch seinen mobilen Augenarztkoffer mit. Nie haben wir eine so enthusiastische Rückmeldung aus der Ukraine erhalten: Eine junge Augenärztin nahm den Koffer glücklich und dankbar in Empfang und schickte uns ein Bild mit der Bitte, es an den Spender weiterzuleiten. Vielen Dank dem „eye doctor“!

Persönliche Care-Pakete nach Charkiw (Stand: Januar 2023)
Dieses Projekt beruht auf der Idee, dass wir persönliche Kontakte zwischen deutschen Spendern und ukrainischen Hilfsbedürftigen schaffen wollen (siehe unten, Neue Formen der Sachspenden). Spender, die mit dem Care-Paket ihre Adresse hinterlassen haben, erhalten oft dankbare Rückmeldungen der Empfänger. Mittlerweile können wir auch für genau adressierte Empfänger bestimmte Pakete sicher an den Bestimmungsort bringen, ohne teure Postgebühren zu zahlen: Wir liefern die Pakete an unser Sammellager in Lviv, von dort gehen sie per ukrainischer Post kostenfrei (weil Hilfsgüter) nach Charkiw, wo eine Vertrauensperson die Pakete an die Empfänger ausliefert.
Care-Pakete und Sachspenden, von denen wir Pakete zusammenstellen, können wie bisher im Reisebüro Simader in Weilheim (Marienplatz) und im Musikhaus Wiedemann in Weilheim (Münchener Str. 3) abgegeben werden. Dort liegt auch weiteres Informationsmaterial auf.




Die „Helferschweine“ überbringen 60 Schlafsäcke (26. Januar 2023)
Die Kälte ist im ukrainischen Winter lebensbedrohlich. Temperaturen bis unter -30°C sind keine Seltenheit. Durch gezielten russischen Beschuss werden nicht nur Wohngebäude zerstört, sondern auch die Strom-Infrastuktur, wodurch es zu großflächigem Ausfall von Wärmequellen kommt. Harry Hoyler, Vorsitzender von Helferschwein e.V. aus Moosinning, brachte der SOLIDARITÄT UKRAINE nun 60 Schlafsäcke als Geschenk vorbei, die in den nächsten Tagen nach Tultschyn und Bachmut gehen werden. Die „Helferschweine“ sind ein ehrenamtlicher Verein, der sich vor allem in der Ukraine-hilfe, im Ahrtal und im Münchener Lichtblick Hasenbergl engagiert und bereits 1.750 m³ Waren in die Ukraine transportiert hat. Respekt!
Und: Danke, Harry!
(Bilder: © H. Hoyler)
Wir sind der Helferschwein e.V. – Wir helfen wo Hilfe benötigt wird.



Große Spendensammlung beim Weihnachtskonzert des Gymnasiums Weilheim (21. Dezember 2022)
Beim traditionellen Weihnachtskonzert des Gymnasiums in der vollbesetzten Kirche St. Pölten begeisterten 11 Schüler-Ensembles und -Chöre das Publikum mit einem überaus vielfältigen Programm. Besonders lang anhaltenden Beifall erhielt der Unterstufenchor. Alle Spenden der Besucher sowie der Erlös des Verkaufs von Punsch zugunsten der Hilfsinitiative SOLIDARITÄT UKRAINE gingen an die Organisation von Myroslava und Felix Schimke-Klubuk. Zu Beginn des Konzerts überreichte Pollings Bürgermeister Martin Pape der Schulleiterin Frau OStDin Andrea Pauline Martin ein von allen Ensemble-Mitgliedern der Charkiw Opera handsigniertes Plakat des Konzerts vom 05. Dezember in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Herzlichen Dank allen Spendern und Unterstützern!


Ukrainisches Kunsthandwerk im Landkreis Weilheim-Schongau (Advent 2022)
Zauberhaftes ukrainisches Kunsthandwerk gab es auf den Weihnachtsmärkten des Landkreises in der Adventszeit zu kaufen. Die Artikel hatte Irina Frenkel aus der Ukraine in den Pfaffenwinkel gebracht. Vom ungewöhnlichen Christbaumschmuck bis zu exklusiven Gegenständen aus Holz oder Ton reichte die bunte Palette. Neben den Einnahmen kam auch ein hoher Spendenbetrag zustande – beides gedacht für Hilfsprojekte in der Ukraine. Herzlichen Dank dem Tourismusverband Pfaffenwinkel für seine organisatorische Unterstützung!




„Kultur verbindet und setzt ein Zeichen des Friedens“
Die Charkiw Opera in Weilheim (05. Dezember 2022)
Wie wäre es, wenn die Berliner Philharmoniker oder die Wiener Symphoniker einmal in Weilheim konzertieren würden? Etwas Vergleichbares erlebten über 400 Musikfreunde am Nikolaustag in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Weilheim. Stadtpfarrer Engelbert Birkle hatte sie großzügig zur Verfügung gestellt. Im vollbesetzten Gotteshaus spielte das 70-köpfige Ensemble (Orchester und Chor) der Charkiw Opera „Gloria“ von Antonio Vivaldi und andere Stücke. Ihre Heimstatt in Charkiw war eines der ersten Opfer des russischen Überfalls, seitdem lebt das Ensemble nahe Bratislava im Exil. Seit April ist es mit seinem Programm „The European Way“ auf Tournee durch europäische Städte und besuchte dabei auch unsere Kreisstadt – als Dankeschön für die Ukrainehilfe des Landkreises. (siehe Pressebericht)



Neue Formen der Sachspenden (Dezember 2022)
Eine neue Form der Sachspenden entwickelte die SOLIDARITÄT UKRAINE zusammen mit dem Reisebüro Simader und dem Musikhaus Wiedemann in Weilheim sowie der Hilfsorganisation von Dr. Myroslava und Felix Schimke-Klubuk. Spender können fertige persönliche Spendenpakete für Familien in der Ukraine im Wert von ca. 25 oder 40 € im Reisebüro oder Musikhaus abgeben. Sie sollten einfach zu konsumierende Grundnahrungsmittel enthalten. Schon nach wenigen Tagen türmten sich die Pakete mit mehreren hundert Kilo Inhalt.
Musterpakete können bei den beiden Abgabestellen eingesehen werden. Die Pakete werden auf einem von den beiden Hilfsorganisationen entwickelten sicheren Weg in die Ukraine zu Bedürftigen weitergeleitet. Je nach Wunsch des Spenders kann die Spende auch persönliche Formen annehmen: Wer seinem Hilfspaket einen Beilagezettel beigibt, der erhält (soweit die Kommunikationsformen ausreichen) Rückmeldung des Empfängers. (siehe Pressebericht)


Gute Geschichten? Konstanz! (November 2022)
Gerne würde man immer unterhaltsame Geschichten erzählen. Geht aber nicht immer. Unsere Fahrten in die Ukraine sind längst zur Routine geworden. Und wie notwendig ist das! Hier ein paar Bilder von den letzten Fahrten der Hilfsinitiative von Dr. Myroslava und Felix Schimke-Klubuk sowie der Ukrainehilfe Oberland nach Sumy und Ushgorod und in andere Orte, die zeigen, was wir alles sammeln, transportieren und mit welcher Dankbarkeit die Hilfslieferungen empfangen werden. (siehe Pressebericht)




Was wird denn gebraucht? (November 2022)
Das werden wir immer wieder gefragt. Mit dem beginnenden Winter und den verheerenden Angriffen Russlands auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine verschieben sich die Anforderungen. Warme Kleidung, Schlafsäcke und Isomatten sind überlebenswichtig, dazu Taschenlampen, Batterien, Stromgeneratoren, Großraumzelte und Feldküchen für Hunderttausende von Binnenflüchtlingen. Dazu Lebensmittel, die ohne großen Energieaufwand zubereitet werden können. Manches können wir aus Sachspenden decken, aber für vieles brauchen wir finanzielle Mittel, um bedarfsgerecht einzukaufen. Viele Firmen wie Lutz und Endress, DM und Kaufland in Weilheim oder die Baywa in Wilzhofen unterstützen uns durch sehr großzügige Rabatte. Vielen Dank an alle, die uns durch Sachspenden, Geldspenden oder Rabatte helfen zu helfen!



Gegengeschenke (September 2022)
Auf den Rückfahrten aus der Ukraine werden unseren Transportern immer wieder Gegengeschenke mitgegeben, die in Handarbeit gefertigt wurden: kleine Lebkuchen, Honiggläser, Kunsthandwerk, gefertigt oft von Kindern. Zeichen der Dankbarkeit, die wir dann an Spender im Landkreis Weilheim-Schongau weitergeben.




Noch einmal die Feuerwehr (01. Juli 2022)
Ende Juni ist Valerii Vesnianyi, Bürgermeister der Stadt Tultschyn, ein zweites Mal Gast in Rottenbuch und Polling. Für die Rückfahrt steht ein Feuerwehr-Mannschaftswagen bereit, der 15.000-Einwohner-Stadt gestiftet von der Gemeinde Kinsau. Der Abschied fällt uns schwer, denn unmittelbar nach seiner Rückkehr wird Valerii als Freiwilliger in den Krieg ziehen, um sein Land zu verteidigen. Ausrüstung für ihn und seine Kompanie packen wir bis unters Dach des Wagens: Stromaggregate, Motorsägen, Treibstoff, Spaten, Äxte, Wasserkanister, Feldstecher, Nachtsichtgeräte und Walkie-Talkies – und 50 T-Shirts in Tarnfarben. Alles Gute, lieber Valerii!




20 Tonnen nach Winnyzja und Kozyatyn (Pfingsten 2022)
Es ist der Freitag vor Pfingsten, 23 Uhr. Zwei Lastzüge (LKWs mit Anhänger), beladen mit etwa 20 Tonnen Hilfsgütern, darunter viele Paletten Mehl, Kartoffeln, Reis, Nudeln und Feta aus großzügigen Unternehmensspenden, aber auch zahlreiche Kartons mit wertvollen Produkten und Kleidern aus Einzelspenden und ein komplettes Röntgengerät, machen sich auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze. Gesteuert werden sie von den Bürgermeistern von Polling und Altenstadt und zwei weiteren Fahrern, die sich für diese Tour gefunden haben. Es wird schwieriger: deutsche Lastzüge sind in der Ukraine nicht mehr versichert. So wird die Ladung in einem Depot nahe der polnisch-ukrainischen Grenze zwischengelagert. Ein paar Tage später holen sie unsere ukrainischen Freunde aus Winnyzja dort ab und verteilen sie an den festgelegten Zielorten – eine perfekte Zusammenarbeit.
Schon am Pfingstsonntag, um Mitternacht, kommen die beiden Lastzüge leer nach Polling zurück. Es gibt Pizza und Bier.




Nach Ushgorod und Muchatechewo zu Kindern und Kranken (21. Mai 2022)
Dieses Mal fahren wir mit unseren Sprintern in eine umgebaute Kindertagesstätte in der Stadt Ushgorod. Die Stadt selbst ist vom Krieg relativ unbehelligt geblieben. In der Kita hört und sieht man aber, was dieser Krieg den Menschen antut. Heimatlose Mütter mit ihren Kindern, Großeltern, Behinderte, Schlaganfallpatienten, geflohen vor den Angriffen im Osten, hausen dicht an dicht. Zweite Station ist Muchatchewo: ein Waisenhaus für Babys und Kinder bis zu drei Jahren, viele von ihnen durch den Krieg elternlos. Ganz eng stehen die kleinen Betten, 150 bis 200 an der Zahl, in einer umfunktionierten Turnhalle. Was wird werden? Zunächst brauchen die Betreuer*innen das Nötigste: Babynahrung, Windeln, Feuchttücher, vielleicht auch etwas Spielzeug und Kuscheltiere.




Die Feuerwehr bringt Windeln – nach Tultschyn (20. Mai 2022)
Wie viele Windeln passen in ein Feuerwehrauto? Wir wollten es wissen.
Doch die Frage hatte bei allem Spaß, den die Feuerwehrmänner aus Tultschyn und Polling beim Beladen vor dem DM Drogeriemarkt in Weilheim hatten, einen ernsten Hintergrund. Beim Bürgermeistertreffen 4+1 in Winnyzja (s.u.) war auch der Bürgermeister von Tultschyn dazu gestoßen und hatte seine Bitte vorgebracht: seiner 15.000-Einwohner-Stadt fehlte dringend ein Löschfahrzeug. Martin Pape, der vierte Bürgermeister aus der Runde der 4+1 und ehemals Feuerwehrkommandant, ließ zu Hause sofort sein Netzwerk spielen und fand in Kinding (Kreis Eichstätt) ein Löschfahrzeug in ausgezeichnetem Zustand, das Tage später, frisch TÜV-erneuert, die Reise nach Polling antrat, wo es von Bürgermeister Valerii Vesnianyi und seinen beiden Feuerwehrkollegen in Uniform abgeholt wurde.
Aber halbleer nach Hause fahren? Der DM Drogeriemarkt konnte helfen. Am Ende der Geschichte war das Feuerwehrlöschauto randvoll mit Windeln, bevor die Heimreise angetreten wurde. Mit über 15.000 Windeln für die vielen Flüchtlingsbabys in Tultschyn.




Kiew (Myroslava, Felix) (Ende April 2022)
(Beitrag folgt)




4+1 – eine ungewöhnliche Busreise nach Winnyzja (22. April 2022)
Was für eine Busreise, was für ein Reisebus! Zur Verfügung gestellt hat ihn Roland Krieger, Chef des Pollinger Busunternehmens, der sich auch selbst ans Steuer setzt, unterstützt von zwei weiteren Fahrern. Doch zuvor wird das geräumige Fahrzeug, das 50 Personen transportieren kann, mit Waren allerlei Art vollgepackt: Lebensmittel, Hygieneartikel, medizinisches Gerät, unter anderem ein kompletter OP-Tisch, der von Reis-, Nudel- und Mehlsäcken, Pflanzenfett und zahllosen Konserven abgefedert wird (er kommt auch heil an). Drei Stunden dauert der Ladevorgang, an dem auch vier Bürgermeister (aus Bernried, Pähl, Polling und Rottenbuch) mitwirken.
Nach einer abenteuerlichen Fahrt und 1.750 km erreicht der Bus Winnyzja. 360.000 Einwohner, 200.000 Binnenflüchtlinge. Am selben Tag noch eine Bürgermeisterbesprechung: eine neue Form von 4+1 (genauer 3+1, der Pollinger Bürgermeister ist terminlich verhindert) und das Versprechen dauerhafter Unterstützung des Landkreises an den Bürgermeister von Winnyzja. Nachts sorgt Luftalarm für Unruhe. Am nächsten Morgen ein kleines touristisches Programm, ein Besuch des Universitätskrankenhauses, dann macht sich die Reisegruppe mit vielfältigen und sehr bewegenden Eindrücken auf die Heimreise.
„Wenn der Krieg ein Jahr dauert, helfen wir ein Jahr. Wenn er vier Jahre dauert, dann helfen wir eben vier Jahre.“ (Markus Bader, 1. Bürgermeister von Rottenbuch)
Und warum ein Reisebus? Auf der Rückfahrt nehmen wir 24 Mütter mit ihren Kindern mit, in den sicheren Landkreis Weilheim-Schongau.




So fängt es an: die ersten Transportfahrten (Ende März 2022)
„Lasst uns anfangen.“
Also haben wir Anfang März angefangen. Dank der enormen Spendenbereitschaft der Bevölkerung unseres Landkreises Weilheim-Schongau und vieler lokaler Unternehmen füllte sich das in Achalaich errichtete Lager schnell mit Sachspenden. Einiges ging in eine neu errichtete Kleiderkammer in Weilheim, um zu uns geflüchtete Ukrainer*innen auszustatten. Viel wurde verpackt und mit den ersten Transporter-LKWs nach Winnyzja verschickt, eine 360.000 Einwohner zählende Stadt in der gleichnamigen Oblast (Verwaltungsbezirk), 270 km südwestlich von Kyiv. Dorthin und zur dortigen Verwaltung gibt es seit Jahren eine enge und vertrauensvolle Beziehung des Landkreises und speziell Rottenbuchs.




Weilheimer Tagblatt vom 09. Dezember 2022
„Unser Herz schlägt für die Ukraine“
Weilheimer Tagblatt vom 03. Dezember 2022
Das Gelbe Blatt vom 26.11.2022
Ukrainehilfe Oberland bringt Winterkleidung ins Kriegsgebiet
Weilheimer Tagblatt vom 04. Juli 2022
Neues Feuerwehrauto voller Hilfsgüter
Weilheimer Tagblatt vom 07. Juni 2022
Röntgen-Gerät für Ukraine-Hilfe transportiert
Süddeutsche Zeitung vom 27. April 2022
Münchner Merkur vom 30. April 2022
Wir haben sehr viele Verletzte gesehen
Bayerische Gemeindezeitung vom April 2022
Kreisbote vom 15. April 2022
Weilheim-Schongau: Spendenaktion für Ukraine (kreisbote.de)
Weilheimer Tagblatt vom 12. April 2022
Landkreis Weilheim-Schongau startet Hilfsaktion für die Ukraine | Weilheim (merkur.de)
Bitte unterstützen Sie uns, damit wir helfen können!
GELDSPENDEN
Das Spendenkonto des Landkreises Weilheim-Schongau für die SOLIDARITÄT UKRAINE wird von der Gemeinde Polling verwaltet.
Spendenkonto von „Wir helfen den Menschen“ (Dr. Myroslava und Felix Schimke-Klubuk)
Kontoinhaberin: Myroslava Klubuk, IBAN DE45 2004 1155 0174 3087 00, SWIFT COBADEHDXXX, Verwendungszweck „Leben retten“
oder via Paypal: wirhelfenmenschen@gmail.com
REINE KLEIDERSPENDEN
bitte direkt abgeben in der Kleiderkammer „Untergeschoss Ehemalige Berufsschule“, Kerschensteiner Str. 2, 82362 Weilheim. Geöffnet Montag, Mittwoch, Freitag 15-17 Uhr (Eingangstür: vor dem Haupteingang stehend, rechts unten).
ANDERE SACHSPENDEN
bitte im Rathaus der Gemeinde 82398 Polling, Kirchenstr. 11 (Tel. 0881-9390-0, Mo-Fr 8-12 Uhr) abgeben, größere Mengen bitte voranmelden per Mail unter gemeindeverwaltung@polling.de oder telefonisch.